Legal English – Ohne geht nichts

Rechtsanwälte/Patentanwälte/ReFas – alle benötigen Legal English Kurse

Ein Rechtsanwalt ohne Englischkenntnisse – fast unvorstellbar. Aufgrund der Internationalisierung gilt es als eine Selbstverständlichkeit, dass Juristen fachliche Kompetenz in Legal English und souverän Vertragsenglisch beherrschen. Allerdings ist der Juristenberuf – wie so viele andere Berufe – einem ständigen Wandel ausgesetzt, und Kenntnisse, die gestern noch aktuell waren, sind heute z.T. ausgedient. Daher ist es umso wichtiger, dass der Rechtsanwalt oder die Rechtsanwältin stets das Wissen über Vertragsenglisch und Kanzleikorrespondenz auf dem neuesten Stand hält, damit Verhandlungen oder gelegentlich eine Präsentation reibungslos durchgeführt werden können.

Die Dreieinigkeit: Fachwortschatz, Orthographie, Grammatik

Sowohl beim Anwalt, der Anwältin oder dem Assistenten wird ein sicherer Umgang mit Grammatik und Interpunktion vorausgesetzt, denn eine falsche Kommasetzung kann Sachverhalte ändern. Doch gestaltet sich die richtige Zeichensetzung und Rechtschreibung mitunter schon in der Fremdsprache richtig diffizil. Denn die entsprechenden Regeln häufig mit den Interpunktionsregeln der Ausgangssprache im Widerspruch stehen. Während bei Verhandlungen eine sichere mündliche Präsentation in Englisch im Vordergrund steht, so liegt beim Legal Writing – also dem Abfassen von Verträgen, Geschäftsbedingungen und ähnlichen – der Schwerpunkt auf der Wortwahl, Rechtschreibung, Grammatik und Interpunktion.

Die Selbstverständlichkeit: Rechtstexte, Rechtskenntnisse und Mandantenbetreuung

Heutzutage werden Juristen mit englischsprachigen Texten aus aller Welt konfrontiert, doch ist das verwendete Vertragsenglisch nicht immer einfach zu erfassen und mitunter sehr schwierig zu gestalten. Oft muss der Rechtsanwalt oder die Rechtsanwältin daher ebenso die Kultur und das Umfeld des Ausgangslandes verstehen, um die Texte und Sachverhalte korrekt interpretieren zu können. Der Juristenberuf des 21. Jahrhunderts verlangt nicht nur durchgreifende Kenntnisse der Gesetze und Rechtslagen, sondern auch die Fähigkeit, die Absicht und den Willen eines Klienten mit Hilfe des Gesetzes in die richtigen Worte fassen zu können. Die Internationalisierung im Handel, in der Industrie und im Dienstleistungsbereich hat dazu geführt, dass sicheres Vertragsenglisch und Legal English Writing ein Muss für jeden Anwalt und für jede Anwältin ist.

Kommunikationsfertigkeiten, auch in englischer Sprache

Nur intensive Schulung ermöglicht eine gezielte Vermittlung der Kenntnisse in Vertragsenglisch, Legal Writing, in der englischen Grammatik und Interpunktion, sodass Juristen und sonstige Rechtsfachleute gut und effizient arbeiten kann, gleich ob es sich um die neu eingestellte Anwältin, den jungen Rechtsanwalt oder die Assistentin handelt – damit sich die Verhandlungen nie wieder als diffizil erweisen.

Legal English Sprachkompetenzen die Rechtsanwälte heutzutage benötigen

Heutzutage gehört Englisch zum Berufsalltag dazu und insbesondere Juristen müssen Sprache gezielt und eloquent einsetzen, um ihren Standpunkt vor Gericht überzeugend vorzutragen. Dabei unterscheidet sich das juristische Englisch hinsichtlich Struktur und Begrifflichkeiten stark vom juristischen Deutsch. Speziell konzipierte Legal English Kurse sollen Juristen helfen, in einem internationalen Kontext zu arbeiten, formaljuristisches Englisch sicher einzusetzen und ihre Sprachkompetenzen nachhaltig zu verbessern.

Schwerpunkte der Legal English Kurse

In unterschiedlichen Übungsszenarios werden Juristen sowie im juristischen Umfeld tätige Fachkräfte dazu befähigt wirklichkeitsnahe Situationen aus ihrem Alltag zu verstehen, analysieren und richtig darauf zu reagieren. Dabei sind die Inhalte der Legal English Kurse auf die folgenden vier Kompetenzbereiche aufgeteilt, welche gleichzeitig die notwendigen Sprachkompetenzen für Juristen heutzutage darstellen.

  1. Lese- und Textverständnis

Das Lese- und Textverständnis ist essentiell um Verträge und Korrespondenzen zu lesen, verstehen und adäquat darauf reagieren zu können. Juristische Texte richtig zu interpretieren ist notwendig, um effektiv im juristischen Kontext kommunizieren zu können.

  1. Legal English Kurse: schriftlicher Ausdruck

Juristen müssen Texte in Legal English verstehen und selbst verfassen können, um fristgemäß auf Schriftverkehr reagieren zu können. Sie müssen Verträge, Präsentationen und Klageschriften erstellen, Geschäftskorrespondenzen in Legal English führen sowie Memoranda redigieren. Ferner ist es für Juristen notwendig einen Überblick über das EU-Recht zu erhalten sowie Einblicke in anglo-amerikanische Rechtssysteme.

  1. Legal English Kurse: Hörverständnis

Selbstverständlich spielt bei Legal English auch das Hörverständnis eine zentrale Rolle bei einer effektiven Kommunikation, die einen erfolgversprechenden Ausgang gewährleisten sollte. Juristen sollten daher gesprochenes Englisch in authentischen Situationen des rechtlichen und juristischen Kontextes verstehen, interpretieren und angemessen darauf reagieren können.

  1. Legal English Kurse: Sprechen

Juristen müssen natürlich auch in der Lage sein, die englische Sprache in praktischen Situationen im Alltag anzuwenden, um an Meetings teilzunehmen sowie  Verhandlungen und Auseinandersetzungen in Legal English führen zu können. Dabei ist es besonders wichtig, dass sich Juristen eloquent und überzeugend in einem polierten Legal-English artikulieren können, um ihren Standpunkt adäquat vortragen zu können. Daher sollten sich die Kursinhalte eines Legal-English Kurses insbesondere auch auf die Spezialterminologie des Juristenenglisch konzentrieren, sodass die Anwendung des notwendigen Vokabulars gesichert sowie die Sprachkompetenz für juristische Verhandlungen erweitern wird. Denn letztendlich schafft eine professionelle Kommunikation mit den nötigen Kompetenzen und Fertigkeiten einen Rahmen für eine effektive und erfolgreiche Verhandlung.

Der Spagat zwischen juristischem Gebrauchsenglisch und Legal English

Viele Experten sind der Meinung, dass die Ursprünge der Juristensprache (damals „*Legalese“ genannt) auf die Schlacht von Hastings im Jahre 1066 zurückgehen. Nach der Eroberung zog Normannisch in die englische Gerichtssprache ein. Englische Juristen waren sich häufig nicht sicher, ob das normannische Wort die gleiche Bedeutung hat wie das englische. Deswegen begannen sie beide Wörter in Verträgen aufzunehmen, um sicherzustellen, dass keine widersprüchlichen Aussagen und Unklarheiten aufkamen. Jene Phrasen werden auch heutzutage z.T. verwendet.[1] 

*Legalese: Rechtsenglisch ist ein Stil des Englischen, welcher von Juristen und Anwälten benutzt wird. Insbesondere wird es in juristischen Schriften verwendet. Das heutige Rechtsenglisch hat seine Basis im alltäglichen Englisch, beinhaltet aber diverse im normalen Sprachgebrauch unübliche juristische Begriffe. Wikipedia

Der Unterschied zwischen Gebrauchsenglisch und Legal English

Rechtsbegriffe existieren in der Alltagssprache kaum, denn sie sind Teil eines rechts-wissenschaftlichen Konzepts. Demzufolge müssen zunächst das Konzept, dann die abstrakten Begriffe und letztendlich die Phrasen verstanden werden.[2]  Im Anschluss daran muss das interpretierte Konzept auf die Alltagswelt übertragen werden. Um diese komplexen Gedanken- und Interpretationsschritte zu vermeiden und auch den Bürgern ein besseres Verständnis für juristische Texte zu ermöglichen, entstand eine vereinfachte juristische Gebrauchssprache. Dabei ist jene im Vergleich zur traditionellen Juristensprache charakteristisch durch folgende Elemente[3]:

  • Wenige archaischen und lateinischen Ausdrücke
  • Verzicht auf unnötige Wörter
  • Beinhaltet eine „zweckgebundene“ Klausel am Textanfang
  • Reduzierte Verwendung des Passivs
  • Reduzierte Verwendung von Nominalisierungen
  • Das nicht immer deutliche Modalverb „shall“ wird durch „must“ oder „is/are“ oder „will“ oder „Präsens“ ersetzt.
  • Der Text ist geschlechtsneutral

Die Reform zur juristischen Gebrauchssprache

Juristenenglisch – Legalese (ein Terminus, der heute oft einen negativen Beigeschmack hat) oder Legal English – wurde weitgehend bis in die 70er Jahre in Verträgen benutzt. Erst ab dem Jahr 1975 fand im Bereich Legal English eine Reform in Richtung einer vereinfachten juristischen Gebrauchssprache (Plain Legal English) statt, die eine bürgernahe Kommunikation ermöglichen sollte und Vertragsinhalte verständlicher machen sollte. Die juristische Gebrauchssprache bediente sich dabei kürzerer Sätze sowie einer präzisieren Sprachwahl, und fügte nummerierte Paragraphen hinzu. Dieses Konzept wurde über die Jahre immer häufiger übernommen, sodass es in die Universitäten Einzug fand und in den 90er Jahren sogar obligatorisch für bestimmte Verbrauchervereinbarungen wurde.

Laut Christopher Williams fanden in Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Amerika hinsichtlich der Entwicklung und Anwendung der juristischen Gebrauchssprache ein größerer Fortschritt als in der EU oder der UN statt.[4] Nichtsdestotrotz kann man auch in diesen beiden internationalen Organisationen eine Veränderung feststellen. So verwendet die UN die bürgernahe juristische Gebrauchssprache hauptsächlich für didaktische Zwecke, während in der EU eine Diskussion bezüglich einer Formulierungsreform in Gange gesetzt wurde.

Warum Juristensprache dennoch wichtig ist und auch heute noch verwendet wird

Nichtsdestotrotz ist es für praktizierende Juristen heutzutage notwendig sich mit beiden Gebrauchsformen vertraut zu machen. Selbst wenn es einen Schritt in Richtung Modernisierung einer Rechtsprache gibt und im Laufe der Jahre beachtliche Fortschritte erzielt wurden, ist da Juristenenglisch nach wie vor Teil des Berufsalltags. Nach Heyman[5] kann es dafür drei verschiedene Ursachen geben:

Tradition: Rechtswissenschaft hat eine jahrhundertealte schillernde Tradition, und ebenso wie die Roben und Perücken in das englische und amerikanische Gericht gehören, ist auch die gepflogene Sprache – das Juristenenglisch – ein Teil der zu schützenden Tradition.

 

[1] Heyman, Seth: The history of Legalese. Legalese vs. Plain English.  In: Biz Law Center. Stand: 18. September

  1. http://www.bizlawcenter.com/2012/09/18/the-history-of-legalese/ abgerufen am 16.November 2016.

[2] EULETA: Legal English Teacher Training Manual. http://euleta.org/wp-content/useruploads/EULETA-Manual-1st-Ed-Website.pdf abgerufen am 15. November 2016. S.25.

[3] Williams, Christopher: Legal English and Plain Language: An update. In: ESP Across Cultures. Stand: 2011.

http://edipuglia.it/wp-content/uploads/ESP%202011/Williams.pdf abgerufen am 16. November 2016. S. 1f.

[4] Williams, Christopher: Legal English and Plain Language: An update. In: ESP Across Cultures. Stand: 2011. S.11.

http://edipuglia.it/wp-content/uploads/ESP%202011/Williams.pdf abgerufen am 16. November 2016.

[5] Heyman, Seth: The history of Legalese. Legalese vs. Plain English.  In: Biz Law Center. Stand: 18. September

  1.   http://www.bizlawcenter.com/2012/09/18/the-history-of-legalese/ abgerufen am 16.November 2016.
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